Seit Jahrzehnten wird uns eingetrichtert, dass ein hoher Cholesterinspiegel per se schlecht ist. Doch die Wissenschaft zeigt inzwischen ein differenzierteres Bild: Entscheidend ist nicht das Gesamtcholesterin, sondern was die Blutfette in deinem Körper tatsächlich tun. Gerade LDL-Cholesterin ist viel komplexer, als viele denken. Besonders in der zweiten Lebenshälfte – und insbesondere für Frauen in den Wechseljahren – kann oxidiertes LDL eine versteckte Gefahr sein. Hier erfährst du, welche Werte du wirklich messen solltest und was du tun kannst, um dein Risiko für Arteriosklerose effektiv zu minimieren.

Warum hohes Cholesterin nicht das Problem ist

Cholesterin ist eine lebenswichtige Substanz: Es dient als Baustein für Zellmembranen, Hormone und Vitamin D. Studien zeigen, dass Gesamtcholesterin allein keine präzise Aussage über dein Arteriosklerose-Risiko zulässt. Entscheidend ist, ob das Cholesterin in deiner Blutbahn oxidiert oder sich in der falschen Form ansammelt.

Die wichtigen Blutfett-Werte im Detail

Ein besonders wichtiger Marker ist das Apolipoprotein B (ApoB). Es zeigt nicht nur die Menge des LDL-Cholesterins, sondern auch, wie viele Partikel im Blut zirkulieren. Ein hoher ApoB-Wert bedeutet, dass mehr kleine, potenziell gefährliche LDL-Partikel vorhanden sind, die in die Gefäßwände eindringen können. Optimal ist ein Wert unter 80 mg/dL, während ein erhöhter Wert über 100 mg/dL als kritisch gilt.

Auch die LDL-Untergruppen sind entscheidend. Es gibt große, ungefährlichere LDL-Partikel und kleine, dichte LDL-Partikel (small-dense LDL), die sich leichter in den Arterien ablagern. Je mehr dieser kleinen Partikel im Blut sind, desto höher ist das Risiko für Arterienverkalkung.

Ein besonders alarmierender Wert ist das oxidierte LDL (oxLDL). Dieses entsteht, wenn LDL durch freie Radikale geschädigt wird. Es löst Entzündungen in den Gefäßen aus und fördert Plaque-Bildung. Ein optimaler oxLDL-Wert liegt unter 40 U/L, während Werte über 60 U/L als kritisch gelten.

Lipoprotein(a) [Lp(a)] ist ein erblich bedingter Risikofaktor, der die Blutgerinnung beeinflusst und Arteriosklerose beschleunigen kann. Ein Lp(a)-Wert unter 30 mg/dL gilt als sicher, während Werte über 50 mg/dL mit einem höheren Herz-Kreislauf-Risiko verbunden sind.

Ein oft übersehener, aber wichtiger Marker ist die Lipoprotein-assoziierte Phospholipase A2 (Lp-PLA2). Sie misst entzündliche Prozesse in den Gefäßen. Ein optimaler Wert liegt unter 200 ng/mL, während Werte über 250 ng/mL auf eine erhöhte Arterienentzündung hinweisen.

Wechseljahre und oxidiertes LDL – warum Frauen besonders aufpassen sollten

In den Wechseljahren sinkt der Östrogenspiegel, was den Schutz der Blutgefäße verringert. Östrogen wirkt antioxidativ und hilft, LDL-Cholesterin in einer stabilen Form zu halten. Ohne diesen Schutz neigt LDL dazu, leichter zu oxidieren und Entzündungsreaktionen auszulösen. Das erklärt, warum Frauen nach den Wechseljahren oft ein erhöhtes Arteriosklerose-Risiko haben. Es ist daher umso wichtiger, proaktiv Maßnahmen zu ergreifen, um oxidiertes LDL zu reduzieren.

So kannst du dein oxLDL senken und dein Herz schützen

Ein effektiver Weg, oxidiertes LDL loszuwerden, ist die Aktivierung der Autophagie, ein körpereigener Reinigungsprozess. Dies kann durch Intervallfasten (z. B. 16:8 oder gelegentliche 24-Stunden-Fasten) gefördert werden. Auch eine leichte Kalorienrestriktion kann helfen, die Zellgesundheit zu verbessern.

Die Leber- und Nierenfunktion spielt eine zentrale Rolle beim Fettstoffwechsel. Bitterstoffe wie Mariendistel, Artischocke und Kurkuma unterstützen die Entgiftung, während grüner Tee und Brennnesseltee die Ausscheidung fördern.

Um das Lipidprofil zu verbessern, sollten Omega-3-Fettsäuren in der Ernährung nicht fehlen. Diese sind in fettem Fisch wie Lachs oder in Leinsamen enthalten und helfen, die schädlichen small-dense LDL-Partikel zu reduzieren. Gleichzeitig können Ballaststoffe aus Flohsamen oder Haferkleie überschüssiges Cholesterin binden und zur Ausscheidung bringen.

Um oxidativen Stress zu minimieren, sind Antioxidantien entscheidend. Vitamin C, Vitamin E, Coenzym Q10 und Astaxanthin können dabei helfen, LDL in einer stabilen Form zu halten. Auch eine polyphenolreiche Ernährung mit grünem Tee, dunkler Schokolade und Beeren kann oxidiertes LDL reduzieren.

Zusätzlich können Enzyme wie Nattokinase und Serrapeptase Ablagerungen in den Gefäßen abbauen. Curcumin und Resveratrol wirken stark entzündungshemmend, während Beta-Glucane aus Hafer oder Pilzen das Immunsystem unterstützen und LDL-Partikel binden.

Fazit: Dein echtes Risiko verstehen und senken

Vergiss das einfache Gesamtcholesterin! Dein Arteriosklerose-Risiko hängt maßgeblich von ApoB, oxidiertem LDL, Lp(a) und entzündlichen Prozessen in deinen Gefäßen ab. Gerade in und nach den Wechseljahren ist es wichtig, LDL vor Oxidation zu schützen. Mit der richtigen Ernährung, Fasten, Bewegung und gezielten Nährstoffen kannst du deine Gefäße jung und gesund halten.

Lass dich nicht von alten Cholesterin-Mythen verunsichern – setze auf fundierte Labormarker und einen ganzheitlichen Ansatz für deine Herzgesundheit!

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Hohes Cholesterin ist ein Irrtum – Was wirklich zählt, um dein Arteriosklerose-Risiko zu senken

Seit Jahrzehnten wird uns eingetrichtert, dass ein hoher Cholesterinspiegel per se schlecht ist. Doch die Wissenschaft zeigt inzwischen ein differenzierteres Bild: Entscheidend ist nicht das Gesamtcholesterin, sondern was die Blutfette in deinem Körper tatsächlich tun. Gerade LDL-Cholesterin ist viel komplexer, als viele denken. Besonders in der zweiten Lebenshälfte – und insbesondere für Frauen in den Wechseljahren – kann oxidiertes LDL eine versteckte Gefahr sein. Hier erfährst du, welche Werte du wirklich messen solltest und was du tun kannst, um dein Risiko für Arteriosklerose effektiv zu minimieren.

Warum hohes Cholesterin nicht das Problem ist

Cholesterin ist eine lebenswichtige Substanz: Es dient als Baustein für Zellmembranen, Hormone und Vitamin D. Studien zeigen, dass Gesamtcholesterin allein keine präzise Aussage über dein Arteriosklerose-Risiko zulässt. Entscheidend ist, ob das Cholesterin in deiner Blutbahn oxidiert oder sich in der falschen Form ansammelt.

Die wichtigen Blutfett-Werte im Detail

Ein besonders wichtiger Marker ist das Apolipoprotein B (ApoB). Es zeigt nicht nur die Menge des LDL-Cholesterins, sondern auch, wie viele Partikel im Blut zirkulieren. Ein hoher ApoB-Wert bedeutet, dass mehr kleine, potenziell gefährliche LDL-Partikel vorhanden sind, die in die Gefäßwände eindringen können. Optimal ist ein Wert unter 80 mg/dL, während ein erhöhter Wert über 100 mg/dL als kritisch gilt.

Auch die LDL-Untergruppen sind entscheidend. Es gibt große, ungefährlichere LDL-Partikel und kleine, dichte LDL-Partikel (small-dense LDL), die sich leichter in den Arterien ablagern. Je mehr dieser kleinen Partikel im Blut sind, desto höher ist das Risiko für Arterienverkalkung.

Ein besonders alarmierender Wert ist das oxidierte LDL (oxLDL). Dieses entsteht, wenn LDL durch freie Radikale geschädigt wird. Es löst Entzündungen in den Gefäßen aus und fördert Plaque-Bildung. Ein optimaler oxLDL-Wert liegt unter 40 U/L, während Werte über 60 U/L als kritisch gelten.

Lipoprotein(a) [Lp(a)] ist ein erblich bedingter Risikofaktor, der die Blutgerinnung beeinflusst und Arteriosklerose beschleunigen kann. Ein Lp(a)-Wert unter 30 mg/dL gilt als sicher, während Werte über 50 mg/dL mit einem höheren Herz-Kreislauf-Risiko verbunden sind.

Ein oft übersehener, aber wichtiger Marker ist die Lipoprotein-assoziierte Phospholipase A2 (Lp-PLA2). Sie misst entzündliche Prozesse in den Gefäßen. Ein optimaler Wert liegt unter 200 ng/mL, während Werte über 250 ng/mL auf eine erhöhte Arterienentzündung hinweisen.

Wechseljahre und oxidiertes LDL – warum Frauen besonders aufpassen sollten

In den Wechseljahren sinkt der Östrogenspiegel, was den Schutz der Blutgefäße verringert. Östrogen wirkt antioxidativ und hilft, LDL-Cholesterin in einer stabilen Form zu halten. Ohne diesen Schutz neigt LDL dazu, leichter zu oxidieren und Entzündungsreaktionen auszulösen. Das erklärt, warum Frauen nach den Wechseljahren oft ein erhöhtes Arteriosklerose-Risiko haben. Es ist daher umso wichtiger, proaktiv Maßnahmen zu ergreifen, um oxidiertes LDL zu reduzieren.

So kannst du dein oxLDL senken und dein Herz schützen

Ein effektiver Weg, oxidiertes LDL loszuwerden, ist die Aktivierung der Autophagie, ein körpereigener Reinigungsprozess. Dies kann durch Intervallfasten (z. B. 16:8 oder gelegentliche 24-Stunden-Fasten) gefördert werden. Auch eine leichte Kalorienrestriktion kann helfen, die Zellgesundheit zu verbessern.

Die Leber- und Nierenfunktion spielt eine zentrale Rolle beim Fettstoffwechsel. Bitterstoffe wie Mariendistel, Artischocke und Kurkuma unterstützen die Entgiftung, während grüner Tee und Brennnesseltee die Ausscheidung fördern.

Um das Lipidprofil zu verbessern, sollten Omega-3-Fettsäuren in der Ernährung nicht fehlen. Diese sind in fettem Fisch wie Lachs oder in Leinsamen enthalten und helfen, die schädlichen small-dense LDL-Partikel zu reduzieren. Gleichzeitig können Ballaststoffe aus Flohsamen oder Haferkleie überschüssiges Cholesterin binden und zur Ausscheidung bringen.

Um oxidativen Stress zu minimieren, sind Antioxidantien entscheidend. Vitamin C, Vitamin E, Coenzym Q10 und Astaxanthin können dabei helfen, LDL in einer stabilen Form zu halten. Auch eine polyphenolreiche Ernährung mit grünem Tee, dunkler Schokolade und Beeren kann oxidiertes LDL reduzieren.

Zusätzlich können Enzyme wie Nattokinase und Serrapeptase Ablagerungen in den Gefäßen abbauen. Curcumin und Resveratrol wirken stark entzündungshemmend, während Beta-Glucane aus Hafer oder Pilzen das Immunsystem unterstützen und LDL-Partikel binden.

Fazit: Dein echtes Risiko verstehen und senken

Vergiss das einfache Gesamtcholesterin! Dein Arteriosklerose-Risiko hängt maßgeblich von ApoB, oxidiertem LDL, Lp(a) und entzündlichen Prozessen in deinen Gefäßen ab. Gerade in und nach den Wechseljahren ist es wichtig, LDL vor Oxidation zu schützen. Mit der richtigen Ernährung, Fasten, Bewegung und gezielten Nährstoffen kannst du deine Gefäße jung und gesund halten.

Lass dich nicht von alten Cholesterin-Mythen verunsichern – setze auf fundierte Labormarker und einen ganzheitlichen Ansatz für deine Herzgesundheit!

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