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Wie wirkt Kaffee auf Hormone, Schlaf, Hitzewallungen und Cholesterin? Erfahre, welche Zubereitung gesund ist, welche Stoffe problematisch sein können – und welche koffeinfreien Alternativen dein Wohlbefinden fördern.

Der stimulierende Kick – Segen oder Stressverstärker?

Koffein ist ein natürliches Alkaloid, das zu den psychoaktiven Substanzen zählt. Es wirkt als Adenosin-Antagonist im zentralen Nervensystem, das bedeutet: Es blockiert die Wirkung des Neurotransmitters Adenosin, der normalerweise Müdigkeit signalisiert. Das Ergebnis ist ein Gefühl von Wachheit, Klarheit und Konzentration. Gleichzeitig stimuliert Koffein die Ausschüttung von Dopamin, Adrenalin und Cortisol – Hormone, die kurzfristig leistungssteigernd und wach machend wirken, langfristig aber die Nebennieren belasten können. Gerade in den Wechseljahren, in denen der körpereigene Östrogenspiegel sinkt und das hormonelle Regulationssystem empfindlicher reagiert, kann dieser künstlich erzeugte Stresszustand zu innerer Unruhe, Einschlafstörungen, Hitzewallungen oder verstärktem Heißhunger führen. Frauen mit bereits bestehender Nebennierenschwäche oder Schlafstörungen sollten besonders auf ihren Kaffeekonsum achten.

Kaffee und die Nebennieren – Scheinenergie mit Nebenwirkungen

Kaffee wirkt auf den ersten Blick wie ein Energiebooster: Du fühlst dich wacher, konzentrierter, motivierter – vor allem morgens oder in Phasen hormoneller Erschöpfung. Doch bei regelmäßigem Konsum, vor allem auf nüchternen Magen oder in Stressphasen, kann diese permanente Aktivierung die Nebennieren überlasten. Es entsteht eine Art „Scheinenergie“, während deine echten Energie-Reserven langsam aufgebraucht werden. In der funktionellen Medizin spricht man in diesem Zusammenhang oft von einer Nebennierenschwäche (adrenal fatigue) – ein Zustand, in dem die Cortisolproduktion erschöpft ist und du dich trotz Kaffee chronisch müde, gereizt oder sogar ängstlich fühlst. Hinzu kommt, dass Koffein über die Dopaminbahn auch eine gewisse Abhängigkeitsstruktur fördern kann – du brauchst ihn, um überhaupt in Gang zu kommen. Wer diesen Kreislauf unterbrechen will, sollte bewusst beobachten, wie der Körper auf Kaffee reagiert, und gegebenenfalls sanft reduzieren oder durch hormonfreundliche Alternativen ersetzen.

Wenn Kaffee dein Histaminlevel ankurbelt

Kaffee ist kein histaminreiches Lebensmittel, aber er wirkt bei vielen Frauen als sogenannter Histaminliberator. Das bedeutet: Er kann die körpereigene Freisetzung von Histamin aus Mastzellen fördern. Histamin ist ein biogenes Amin, das eine Vielzahl physiologischer Funktionen hat – es ist beteiligt an Immunreaktionen, Entzündungsprozessen, Magensäureproduktion und der Regulation des weiblichen Zyklus. In den Wechseljahren, in denen die Östrogenproduktion abnimmt, kann die Histaminregulation gestört sein, da Östrogen die Aktivität des Histamin-abbauenden Enzyms Diaminoxidase (DAO) beeinflusst. Ein Histaminüberschuss kann sich äußern in Symptomen wie Kopfschmerzen, Hautausschlägen, Herzrasen, Schwindel oder Zyklusunregelmäßigkeiten. Wenn du unter solchen Beschwerden leidest, könnte Kaffee ein Verstärker sein.

Kaffee und Hitzewallungen – ein unterschätzter Zusammenhang

Viele Frauen berichten, dass sie nach einer Tasse Kaffee plötzlich ins Schwitzen kommen – und tatsächlich gibt es eine physiologische Erklärung dafür. Koffein regt das sympathische Nervensystem an, den Teil unseres autonomen Nervensystems, der für „Fight or Flight“ – also Aktivierung und Alarmbereitschaft – zuständig ist. Dadurch wird nicht nur die Herzfrequenz erhöht, sondern auch die periphere Durchblutung gesteigert. Diese Vasodilatation (Gefäßerweiterung) kann zu einer plötzlichen Hitzewelle führen, insbesondere wenn dein körpereigener Temperaturregulationsmechanismus durch hormonelle Schwankungen ohnehin aus dem Gleichgewicht geraten ist. In der Menopause fehlt zudem der dämpfende Effekt von Östrogen auf das Thermoregulationszentrum im Hypothalamus, wodurch äußere Reize wie Koffein stärker wirken. Wer unter häufigen Hitzewallungen leidet, sollte daher beobachten, ob sich diese durch Kaffee verstärken – und eventuell koffeinfreien Kaffee (CO2-entkoffeiniert!) oder koffeinfreie Alternativen wie Lupinenkaffee oder Gerstentrunk ausprobieren.

Der Magen rebelliert? Säuren und Reizstoffe

Kaffee enthält eine Vielzahl an organischen Säuren, darunter Chlorogensäure, Kaffeesäure und Quinsäure. Diese Säuren regen die Magensäureproduktion an, was für Menschen mit zu wenig Magensäure förderlich, für empfindliche Mägen jedoch reizend sein kann. Wer zu Gastritis, Reflux, Sodbrennen oder Reizdarm neigt, kann durch Kaffee Beschwerden erleben, besonders wenn er auf nüchternen Magen konsumiert wird. Darüber hinaus können die Bitterstoffe im Kaffee die Gallenblase stimulieren – was bei manchen Menschen zu Völlegefühl oder Übelkeit führen kann. Schonend geröstete Arabica-Bohnen, die weniger Säuren enthalten, sowie der Konsum nach einer kleinen Mahlzeit können die Verträglichkeit deutlich verbessern.

Oxalate – die stillen Kristallbildner

Oxalate sind Salze und Ester der Oxalsäure, die in vielen Pflanzen vorkommen – auch im Kaffee. Im Körper können sie sich mit Calcium verbinden und unlösliche Calciumoxalat-Kristalle bilden. Das ist besonders bei Menschen mit Neigung zu Nierensteinen relevant. Aber auch Frauen mit chronischen Schmerzen, Mitochondrienstörungen, Fibromyalgie oder Leaky-Gut-Syndrom berichten von einer Verschlechterung ihrer Symptome bei oxalatreicher Ernährung. Zwar enthält Kaffee im Vergleich zu Spinat oder Rhabarber nur moderate Mengen an Oxalat, bei hohem Konsum und fehlendem Ausgleich (z. B. durch Calciumreiche Ernährung) kann sich dennoch eine Belastung aufbauen.

Cafestol und Kahweol – Diterpene mit Cholesterinwirkung

Cafestol und Kahweol sind fettlösliche Diterpene, die natürlicherweise in den Lipiden von Kaffeebohnen enthalten sind. Sie sind vor allem in ungefilterten Zubereitungen wie Espresso, French Press oder Mokkakaffee enthalten. Diese Stoffe hemmen in der Leber das Enzym Cholesterin-7-alpha-Hydroxylase, was zu einer verminderten Umwandlung von Cholesterin in Gallensäuren führt – dadurch steigt der LDL-Cholesterinspiegel im Blut. Für Frauen mit metabolischem Syndrom, erhöhten Blutfetten oder familiärer Hypercholesterinämie ist das besonders relevant. Die Lösung: Filterkaffee mit Papierfilter, der diese Stoffe größtenteils herausfiltert, ist hier die funktionelle Wahl.

Schimmelpilzgifte: Wenn Kaffee zur Toxinquelle wird

Ein weniger bekanntes, aber medizinisch relevantes Thema sind Mykotoxine – Schimmelpilzgifte, die bei schlechter Lagerung oder Verarbeitung der Kaffeebohnen entstehen können. Besonders das Toxin Ochratoxin A gilt als problematisch: Es ist potenziell lebertoxisch, nierenschädigend, immunsuppressiv und möglicherweise neurotoxisch. Studien zeigen, dass konventionell verarbeitete Kaffeebohnen aus feucht-warmen Anbaugebieten häufiger belastet sind. In den Wechseljahren, in denen die Entgiftungskapazität der Leber durch hormonelle Veränderungen oft abnimmt, ist es besonders wichtig, den Körper nicht zusätzlich mit Umwelttoxinen zu belasten. Greife deshalb zu kontrollierter Bio-Qualität und bestenfalls zu Marken, die auf Mykotoxine testen.

Entkoffeinierung: Nicht jeder entkoffeinierte Kaffee ist harmlos

Viele Frauen in den Wechseljahren reagieren empfindlicher auf Koffein – und greifen daher auf entkoffeinierten Kaffee zurück. Doch auch hier lohnt der Blick auf das Herstellungsverfahren. Die chemische Lösungsmittelmethode nutzt Dichlormethan oder Ethylacetat zur Extraktion des Koffeins. Auch wenn die Rückstände gesetzlich reguliert sind, bleibt ein gewisses toxisches Risiko bestehen – vor allem bei regelmäßigem Konsum. Empfehlenswert ist die CO2-Methode: Sie nutzt überkritisches Kohlendioxid, um das Koffein ohne chemische Rückstände zu entfernen. Achte bei koffeinfreiem Kaffee also immer auf dieses Verfahren. Tipp: ein besonders schmackhafter und schadstofffreier koffeinfreier Kaffee: https://no-coffee.de/

Löskaffee – praktisch, aber nicht immer gesundheitlich unbedenklich

Löskaffee, auch Instantkaffee genannt, ist für viele Frauen in der Menopause eine schnelle und unkomplizierte Alternative – besonders wenn Zeit und Energie knapp sind. Doch obwohl er koffeinarm sein kann und sich rasch zubereiten lässt, sollte man seinen Konsum kritisch hinterfragen. Zum einen werden für die Herstellung häufig minderwertige Bohnen verwendet, die stärker mit Schimmelpilzgiften wie Ochratoxin A belastet sein können – ein Mykotoxin, das die Nierenfunktion beeinträchtigen und das Immunsystem schwächen kann. Zum anderen ist der Gehalt an Acrylamid – einer bei starker Röstung entstehenden, potenziell neurotoxischen und karzinogenen Verbindung – im Instantkaffee in der Regel höher als in frisch gebrühtem Filterkaffee.

Auch aus funktioneller Sicht verliert Löskaffee an Wert: Der Anteil an Polyphenolen (antioxidative Pflanzenstoffe) ist durch die industrielle Verarbeitung deutlich reduziert. Hinzu kommt, dass der Geschmack durch Aromen oder Zusatzstoffe „verbessert“ wird, was für empfindliche Organismen – etwa bei Histaminintoleranz oder Leberbelastung – zusätzlichen Stress bedeuten kann. Ein gesundheitlicher Vorteil ist jedoch der sehr geringe Gehalt an Cafestol, da Instantkaffee im Herstellungsprozess gefiltert wird und somit kaum cholesterinerhöhende Diterpene enthält.

Wenn du gelegentlich zu Löskaffee greifst, achte auf Bio-Qualität, rückstandsgeprüfte Produkte und möglichst reine Zusammensetzung ohne Zusatzstoffe. Für den täglichen Genuss und aus Sicht hormoneller Balance, Entgiftungsleistung und antioxidativer Versorgung ist frisch gebrühter Filterkaffee aus hochwertigen Bohnen die deutlich bessere Wahl.

Die medizinisch positiven Seiten des Kaffees

Trotz aller potenziellen Belastungen bringt Kaffee auch zahlreiche gesundheitliche Vorteile mit – wenn er hochwertig ist und achtsam konsumiert wird.

  • Stoffwechselaktivierend: Koffein regt die Thermogenese an und fördert die Lipolyse, also die Freisetzung von Fettsäuren aus dem Gewebe. In Zeiten hormoneller Umstellung, in denen der Grundumsatz sinkt, kann das helfen, Gewicht zu halten oder abzunehmen.
  • Neuroprotektiv: Studien legen nahe, dass Kaffeetrinker ein geringeres Risiko für neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson haben – vermutlich durch antioxidative und entzündungshemmende Wirkstoffe.
  • Stimmungsstabilisierend: Koffein steigert die Freisetzung von Dopamin und Serotonin – zwei Neurotransmitter, die eng mit Wohlbefinden, Antrieb und Stimmung verknüpft sind.
  • Leberunterstützend: Epidemiologische Studien zeigen eine schützende Wirkung von Kaffee gegenüber Leberfibrose, Fettleber und Leberzellkarzinom – bei moderatem, regelmäßigem Konsum.
  • Antioxidativ: Chlorogensäure, Trigonellin und Melanoidine wirken zellschützend, antientzündlich und können auch die Darmflora günstig beeinflussen.

Fazit: So trinkst du Kaffee funktionell gesund

  • Greife zu Bio-Kaffee, möglichst aus direktem Handel und laborgeprüft auf Mykotoxine
  • Verwende Papierfilter, um belastende Diterpene wie Cafestol zu reduzieren
  • Trinke Kaffee nicht nüchtern, sondern kombiniert mit etwas Eiweiß oder Fett (z. B. MCT-Öl, Kollagen) – das stabilisiert den Blutzucker
  • Vermeide Kaffeekapseln – sie können Aluminium freisetzen und enthalten oft mehr Acrylamid
  • Prüfe deine individuelle Verträglichkeit – bei innerer Unruhe oder schlechtem Schlaf lieber entkoffeiniert (mit CO2-Methode)
  • Die ideale Uhrzeit für den letzten Kaffee ist vor 14 Uhr – damit dein Cortisolrhythmus im Gleichgewicht bleibt

Geröstete Zichoriewurzel – die unterschätzte Kaffee-Alternative mit medizinischem Potenzial

Wenn du auf der Suche nach einer koffeinfreien, magenfreundlichen und gleichzeitig funktionell wirksamen Kaffee-Alternative bist, lohnt sich ein Blick auf geröstete Zichoriewurzel – auch bekannt als Chicorée-Kaffee. Diese alte, fast vergessene Pflanze aus der Familie der Korbblütler enthält keine aufputschenden Substanzen, liefert aber gleich mehrere gesundheitliche Vorteile, die gerade für Frauen in den Wechseljahren interessant sind.

Zichoriewurzel ist reich an Inulin, einem präbiotischen Ballaststoff, der das Wachstum gesunder Darmbakterien wie Bifidobakterien unterstützt. Ein gesunder Darm ist wiederum entscheidend für die Östrogenverstoffwechselung, die Immunbalance und die Produktion von Neurotransmittern wie Serotonin – also auch für Stimmung und Schlaf. Zudem wirkt Inulin blutzuckerregulierend, was gerade bei Insulinresistenz, Heißhunger und hormonellen Schwankungen hilfreich sein kann.

Anders als Kaffee enthält Zichoriewurzel keine Säuren oder Reizstoffe, die die Magenschleimhaut belasten. Sie ist daher ideal bei Reflux, Gastritis oder Histaminintoleranz. Auch bei Nebennierenschwäche (Adrenal Fatigue), die oft mit Erschöpfung und Koffeinabhängigkeit einhergeht, kann sie ein sanfter Begleiter sein – ohne den Körper weiter zu pushen.

Der Geschmack ist leicht bitter-nussig und erinnert mit etwas Pflanzenmilch und Zimt aromatisch durchaus an Kaffee. Du kannst sie pur aufbrühen oder mit anderen Wurzeln (z. B. Löwenzahn) und Gewürzen kombinieren.
Hier mein Lieblingszichorie Getränk:
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